In der Online-Enzyklopädie Wikipedia wird mitunter eine kleine Streiterei zum Politikum – und zum Medienereignis. So auch Ende Januar, als Beschwerden von Muslimen den Wikipedia-Mailkasten überfluteten, die die Löschung von Abbil- dungen des Religionsstifters Mohammed aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel forderten. Eine online-Petition füllte sich innerhalb weniger Wochen mit mehre- ren hunderttausend Unterschriften. Die Kommentare reichten von höflichen Bitten bis zu versteckten oder offenen Drohungen mit physischer Gewalt. Die Argumentation der Beschwerdeführer stützt sich auf ikonoklastische Tendenzen innerhalb des Islam, verbunden mit der Empörung über eine vermeintliche Opferrolle. Das Getöse gibt einen deprimierenden Einblick in die Diskursfeindlichkeit im Islam.
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