MIZ 3/24

Dauerthema Religionsunterricht

Strategien gegen den Stillstand

Porträt Gunnar Schedel, Foto: privat
Editorial


Religionsunterricht als Politikfeld

Gunnar Schedel

Der Bereich Bildung war im Laufe der Säkularisierungskonflikte in den letzten gut 200 Jahren ein besonders umkämpfter Sektor. Dies war darauf zurückzuführen, dass vor allem die Schulbildung zunächst fast vollständig in kirchlicher Hand lag. Und auch nachdem sie zunehmend als staatliche Aufgabe begriffen wurde, blieb die „kirchliche Schulaufsicht“ erhalten und der Einfluss der Kirchen auf die Lehrinhalte gesichert. Diesen Vorteil der Religionsgemeinschaften im Kampf um die Köpfe galt es zu beseitigen. Auch die Debatten um den Reli­gionsunterricht sind ein Stück weit unter dieser Perspektive zu verstehen.

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Editorial


Feedback-Videokonferenz
mit der MIZ-Redaktion am 10.12.2024, 19.3o Uhr

Redaktion MIZ

Zum mittlerweile 9. Mal lädt die MIZ-Redaktion zu einer Videokonferenz ein, auf der über das aktuelle Heft diskutiert werden kann.

Dabei soll es um das Titelthema gehen, denn auf die Frage, welche Strategie in Bezug auf den Religionsunterricht die erfolgversprechendste ist, gibt es sicherlich auch nach diesem Heft noch unterschiedliche Antworten. Außerdem erwarten wir Rückmeldungen, wie die neue Internationalen Rundschau bei unseren Leserinnen und Abonnenten ankommt.

Wer teilnehmen möchte, soll sich bitte bei der IBKA-Geschäftsstelle oder der MIZ-Redaktion bis 9.12. anmelden, damit der Zugangslink geschickt werden kann. Die im IBKA üblichen Datenschutzregelungen werden beachtet.

Anmeldung unter: redaktion@miz-online.de

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Schwerpunktthema

Reli? ... und tschüss!, Foto: Margit Strott-Heinrich
Schwerpunktthema


Missionierung an öffentlichen Schulen

Rainer Ponitka

Seit über zehn Jahren berät der Internationale Bund der Konfes­sionslosen und Atheisten (IBKA) Schülerinnen und Schüler wie deren Eltern und auch Lehrer, sobald sie aufgrund ihres natürlichen Wunschs der Nichtteilnahme an einem Religionsunterricht (RU) oder Schulgottesdienst Repressionen erfahren. Der Religionsunterricht ist ein Relikt aus vordemokratischen Zeiten und „sein Gegenstand ist (……) der Bekenntnisinhalt, nämlich die Glaubenssätze der jeweiligen Religionsgemeinschaft. Diese als bestehende Wahrheiten zu vermitteln ist seine Aufgabe“.1

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Sind Ostdeutsche, wenn es um Religion geht, zu "anpassungsfähig", Foto: gugacurado / pixabay
Schwerpunktthema


Religionsuntericht, weil es besser für die Zukunft des Kindes ist

Mirko Schultze

In Sachsen sind ca. 21% der Menschen in einer der beiden „großen“ Kirchen organisiert, dennoch scheint der Religionsunterricht in den Schulen normal zu sein und wird auch oft von den Kindern bzw. deren Eltern gewählt. Warum eigentlich, spielt Religion eine wichtige Rolle oder wird sie nur akzeptiert, weil viele glauben, sie gehöre dazu, um systemkompatibel zu sein? Der folgende Text ist meine These dazu, er ist keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern ein Diskussionsbeitrag über den gefühlten und tatsächli­chen Einfluss von Religion in Ostsachsen.

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Staat und Kirche

Damit suizidwilligen Menschen das Recht auf Freitodbegleitung zugestanden wird, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Dazu gehört auch, dass die Betroffenen über die für sie verfügbaren Möglichkeiten informiert wurden und darüber nachgedacht haben, Foto: Nguyenhonstudio / pixabay
Staat und Kirche


Freitodbegleitung und psychische Krankheit
Über die Ansprüche an die Freiverantwortlichkeit 
des Sterbewunsches. Eine Begriffserläuterung

Dieter Birnbacher

Mit seinem bahnbrechenden Entscheid vom Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht den Begriff der Freiverantwortlichkeit zum Schlüsselbegriff der Diskussion um die rechtliche Zulässigkeit der Freitodbegleitung gemacht. Allein das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen von Freiverantwortlichkeit soll darüber entscheiden, ob es rechtens ist, einem anderen Menschen bei der Umsetzung seines Entschlusses zu helfen, seinem Leben ein früheres Ende zu setzen, als es natürlicherweise zu Ende gehen würde.

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Tanzen oder Beten – was ziemt sich am Feiertag?, Foto: Natalia Sobolivska/Unsplash
Staat und Kirche


Kritische Überlegungen zum Tanzverbot

Antonus Kardonnter

Seit dem maßgeblich vom Bund für Geistesfreiheit (bfg) München erstrittenen Bundesverfassungsgerichtsurteil vom Oktober 2016 ist das Tanzverbot aufgeweicht: Gesetze ohne Ausnahmeregelungen verstoßen gegen das Grundgesetz. Die Feiertagsgesetze bestehen jedoch weiter und gerade konservative Regierungen betreiben eine strenge Durchsetzung des Tanzverbots an Stillen Tagen. Grund genug für einen Artikel, der eine grundlegende Kritik des Tanzverbots entwickelt. (MIZ-Redaktion)

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Prisma

Auch wir als Feministischer März Aschaffenburg kämpfen für die Selbstbestimmung von FLINTA und beteiligen uns an der Kampagne. Das Foto zeigt eine Protestaktion zum Safe Abortion Day 2024, Foto: Feministischer März Aschaffenburg
Prisma


Über Schwangerschaftsabbrüche, Gehsteig­belästigung und Abtreibungsgegner*innen

Caro

Am 16. September 2024 startete die 12-wöchige bundesweite Kampagne Abtreibung legalisieren Jetzt! – Wir sind Viele. Wir sind mehr. Wir sind die 75%. Ziel der Kampagne ist es, dass der § 218 zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen nach 150 Jahren endlich ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wird. In diesem ist festgelegt, inwiefern Schwangere sowie diejenigen, die diese bei einem Abbruch unterstützen, bestraft werden können. Die wöchentlichen bundesweit koordinierten Aktionen sollen Druck auf politische Entscheidungsträger*innen ausüben, um den Paragrafen noch in dieser Legislaturperiode endlich abzuschaffen.1

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Nicht im, sondern nur vor dem Museum: Künstlerin Anika Danielle Wagner mit ihrem Bild Peace, Fotos: Achim Horn
Prisma


Kunstfreiheit
Wie eine Museumsdirektorin eine Ausstellung von Kunst befreit

Romo Runt

Der DA! Art-Award wird seit 2018 durch den Düsseldorfer Aufklä­rungsdienst (DA!) vergeben. Seit 2020 werden die nominierten Kunstwerke als Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum gezeigt – woran erkennbar wird, wie etabliert der Kunstpreis in der Stadt mittlerweile ist. Dieses Jahr kam es jedoch zum Eklat, denn zwei der Kunstwerke mussten auf Betreiben der Museumsleitung abgehängt werden. Der Vorwurf: „antisemitische, sexistische und hetzerische Inhalte“.

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Porträt Rolf Cantzen, Foto: Privat
Prisma


„Äußerungen über die Vorhaut Jesu wurden im Jahre 1900 päpstlicherseits untersagt“
Ein Interview mit Rolf Cantzen über seinen neuen Roman, 
der dieses Verbot nicht einhält

Martin Bauer und Rolf Cantzen

„Eine Reliquienverschwörung“ – so lautet der Untertitel von Rolf Cantzens neuem Roman Magische Haut, der im Sommer erschienen ist. Aber in dem Buch geht es nicht in erster Linie um eine religiöse Praxis, die im deutschsprachigen Raum keine allzugroße Rolle mehr spielt, sondern um die sehr aktuelle Frage des Machterhalts der katholischen Kirche in Zeiten fortschreitender Säkularisierung und des Missbrauchsskandals. MIZ sprach mit dem Autor über Fiktion und Realität, über Vorhaut-Kapläne und vorgebliche Aufklärer.

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Die Vorhersagen aus dem Jahr 2018 lassen sich heute überprüfen: Sie sind allesamt nicht eingetreten, Foto: Screenshot
Prisma


Das Himmlische Jerusalem
Eine Querdenker-Religion mit Endzeitphantasien

Bernd Cunow

Die Sekte Himmlisches Jerusalem (auch bekannt als „Heavenly Jerusalem“) hat in den letzten Jahren sowohl in den Medien als auch unter religiösen Experten zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Ihre Lehren, Praktiken und Strukturen haben viele Kontroversen und Kritik ausgelöst. Die von Pastor Witness Lee gegründete Kirchengemeinde versteht sich als einzige echte Kirche. Alle anderen Kirchen existieren demnach gegen Gottes Willen.1 Ferner behauptet die Sekte, aus der Bibel ließen sich heutige Ereignisse vorhersagen.

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