Katholisches Mittelalter: „Ein graues memento mori ersetzt das bunte carpe diem.“ (Foto: © CCO Creative Commons / pixabay.de)
Prisma MIZ 2/18

Vom Sieg des Katholizismus und dem Verlust an Menschlichkeit

Rolf Bergmeier

Im Jahre 385 rollen die Köpfe. Priscillian, Bischof von Faro (Portu­gal), ein Christ, wenngleich nicht katholischer Art, und weitere sechs Männer seiner Umgebung werden in Trier öffentlich hinge­richtet. Ihr Verbrechen: Sie fordern unter Verweis auf die Briefe des Paulus Ehelosigkeit und Verzicht auf Fleisch und Wein, ein Ende der Sklaverei und die Gleichstellung von Frauen. Das ist zu viel. Gerade ist der Katholizismus zur Staatsreligion erhoben worden, gerade wurde die unsterbliche Wahrheit per Dekret verkündet, und immer noch erheben die Schlangen der Häresie ihre Köpfe.

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