Laizistische Staatsformen haben in Europa Tradition. Während sich in Frankreich und der Türkei das Staatsverständnis dezidiert auf einen Begriff der „Laizität“ stützt und in Skandinavien Fakten geschaffen werden, erscheint die „Trennung von Religion und Staat“ als politische Theorie in Deutschland nur noch für Rechtswissenschaftler und Historiker interessant zu sein. Was hat es für einen Sinn einen Kampfbegriff der ideologischen Lesart für eine Trennung von Staat und Religion respektive Politik und Religion zu revitalisieren, wenn die Bundesrepublik Deutschland ein Verhältnis weltanschaulicher Neutralität im Grundgesetz garantiert? Warum tut es Not, wo keine Staatsreligion vorhanden ist, eine stärkere Autonomie, ein begründeteres Selbstverständnis des Staates ohne Weltanschauungsbezug einzufordern?
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