Porträt Gunnar Schedel, Foto: privat
Editorial MIZ 3/25

Editorial
Rückschläge

Gunnar Schedel

Auf unseren letzten Schwerpunkt hin gab es einiges an Kritik. Dabei war es nicht die Konzeption der Redaktion, vier Verbände zur Frage, wie eine moderne Religionspolitik aussehen könnte, ausführlich zu Wort kommen zu lassen, die missfiel. Es waren die Statements der Interessenverbände, die unsere Leserinnen und Leser nicht überzeugten.

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Rohingya-Flüchtlinge (2012), als muslimische Min­derheit vertrieben aus dem buddhistisch dominier­ten Myanmar – es wird wahrscheinlich eine der Hauptaufgaben des Bundesbeauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit sein, solche Fälle im Bewusstsein der Bundesregierung zu halten. Inwieweit auch verfolgte Atheistinnen und Hu­manisten Berück­sichtigung finden werden, muss sich zeigen (Foto: Foreign and Commonwealth Office / Wikipedia)
Schwerpunktthema MIZ 3/25

„derzeit kein Interview mit Herrn Rachel anbieten können“
Eine alternative Befragung digitaler Spuren des Bundesbeauftragten Thomas Rachel

Redaktion MIZ

Auf ihre Interviewanfrage beim Beauftragten der Bundes­regierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit Thomas Rachel erhielt die MIZ-Redaktion nach zweimaligem schriftlichem bzw. telefonischem Nachhaken eine Absage. War die Idee, stattdessen ersatzweise eine KI zu befragen, zunächst nur eine Notlösung, das Heft nicht ohne Titelthema erscheinen lassen zu müssen, zeigte sich bei der konkreten Arbeit, dass ein nicht-authentisches Interview im einen oder anderen Punkt sogar einen erhöhten Erkenntnisgewinn bieten kann.

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Johannes Ronge war der Initiator der Gründung freireligiöser Gemeinden.
Prisma MIZ 4/24

175 Jahre Geistesfreiheit in Bayern
Von der „deutschkatholischen Gemeinde“ zum „Bund für Geistesfreiheit“ (bfg)

Frank Riegler

Am 24. Dezember 1848 wird in Nürnberg die Freie christliche Gemeinde gegründet. Fünf weitere Gemeinden in Bayern folgen 1849 . Es ist die Geburtsstunde für eine Weltanschauungs­gemein­schaft, die sich den Zielen des säkularen Humanismus verpflichtet fühlt. Verbote und Unterdrückung behindern die Entfaltung eines freien Geistes. Trotzdem können die heute 11 Ortsgemeinschaften in diesem Jahr auf eine 175 Jahre alte Tradition aufbauen und aktiv für ihre Ziele eintreten.

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„Jeder Mensch hat Rechte“ (Foto: © Markus Spiske / Unsplash)
Schwerpunktthema MIZ 3/23

„Respekt vor den identitätsstiftenden Überzeugungen der Menschen“
Ein Gespräch mit Heiner Bielefeldt über das Menschenrecht Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Heiner Bielefeldt

Eingeschränkte Formen von Religionsfreiheit finden sich in Europa bereits, bevor bürgerliche Menschenrechtsvorstellungen in der Aufklärung an Bedeutung gewinnen. Sie sind auf die Folgen der Reformation zurückzuführen und häufig nur Ausdruck der Erkenntnis, dass die Glaubensspaltung (zumindest vorerst) nicht mit Gewalt rückgängig gemacht werden kann. Vereinzelt wurden auch kleinere Bekenntnisse toleriert, bis 1789 in der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte festgeschrieben wurde, dass „niemand … wegen seiner Meinungen, selbst religiöser Art, beunruhigt werden“ solle, „solange ihre Äußerung nicht die durch das Gesetz festgelegte öffentliche Ordnung stört“. Mit Heiner Bielefeldt sprach MIZ über die heutige Situation des Menschenrechts Religions- und Weltanschauungsfreiheit.

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