Prisma | Veröffentlicht in MIZ 3/21 | Geschrieben von Thomas Waschke

Was kann die Erweiterte Evolutionäre Synthese leisten?

Teil 3: Die Zweite Darwinsche Revolution

Als 1959 das zweite Darwin-Jahr durch eine Festwoche an der Universität von Chicago begangen wurde, hatte sich die Situation innerhalb der Evolutionsbiologie grundlegend geändert. Die Selektionstheorie hatte sich in Form der Modernen Synthese (andere Bezeichnungen sind ‘Synthetische Theorie der Evolution’ oder auch, vor allem im angelsächsischen Sprachraum, ‘Neo-Darwinismus’), zumindest in der Fachwelt, so weit durchgesetzt, dass niemand mehr, der eine andere Theorie vertrat, ernst genommen wurde. Niemals zuvor oder danach gab es eine so umfassende Einigkeit innerhalb der Evolutionsbiologen.