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Prisma MIZ 1/13

Fragmentierter Antisemitismus
Aktuelle Befunde und ein Kommentar zur Antisemitismusdebatte

Peter Ullrich

Die Ergebnisse der aktuellen Studie Die Mitte im Umbruch sind schockierend. Was wir dort an Einstellungsmustern zutage för­derten und insbesondere die deutlichen Abwärtstrends bei demokratiefeindlichen Ansichten signalisieren einen Zustand der Gesellschaft, die sich besonders dort, wo die Krise stärker anklopft, immer chauvinistischer geriert. Das Verdienst der Mitte-Studien seit 2002 ist, dass sie immer darauf hingewiesen haben, dass extremes rechtes Gedankengut (Diktaturbefürwortung, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Sozialdarwinismus, Ver­harmlosung des Nationalsozialismus und Antisemitismus) nicht nur ein Phänomen der politischen ‘Ränder’ ist, sondern in allen Klassen und sonstigen Segmenten der Gesellschaft anzutreffen ist. Denn es basiert auf allgemeinen Strukturen und Kategorien, vor allem aber auf den Widersprüchen, die unsere gesamte Gesellschaft prägen.

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