Schwerpunktthema | Veröffentlicht in MIZ 4/21 | Geschrieben von Axel Rüdiger

Serie: Aufklärung /// Christian Wolff und der Atheismus in China

Vor 300 Jahren, am 12. Juli 1721, hielt der Philosoph Christian Wolff (1679-1754) an der Universität Halle anlässlich der Übergabe des Prorektoratsamtes eine denkwürdige „Rede über die praktische Philosophie der Chinesen“, die bis heute nicht nur unter Aufklärungsforschern bekannt ist, da sie einem kapitalen Atheismusstreit provozierte und als „Signal der Aufklärung“ (Michael Albrecht) gilt. Nach Denunziation durch die halleschen Theologen und zweijährigem Streit musste Wolff schließlich die Universitätsstadt und das Land Preußen am 8. November 1723 auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. „binnen 48 Stunden […] bey Strafe des Stranges“ verlassen.