Quebec distanziert sich vom englischsprachigen Kanada, das religiöse Symbole in allen öffentlichen und privaten Bereichen für alle Minderheiten akzeptiert und verteidigt, Fotos: Pixabay, Collage: Daniela Wakonigg
Prisma MIZ 4/19

Beispielhafte Laizität
Quebec – wo sie den großen Schritt wagen

Naïla Chikhi

Eine Stille Revolution hat die katholische Vorherrschaft in Quebec zurückgedrängt: Bereits in den 1960er Jahren begannen die QuebecerInnen eine staatliche und gesellschaftliche Neuorientierung und entwickelten sozusagen eine andere Identität. Einige Errungenschaften seit der Trennung von Staat und Religion waren etwa das Frauenwahlrecht (1940), die Entkriminalisierung der Empfängnisverhütung (1969) und des Schwangerschaftsabbruchs (1989) oder auch die Anerkennung der Gleichberechtigung der EhepartnerInnen. Die Mehrheit der BürgerInnen distanziert sich seither vom kanadischen Föderalismus und befindet sich in einem modernen Prozess der De-Konfessionalisierung und Säkularisierung.

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Schwerpunktthema MIZ 3/16

Gendermainstreaming im Land des „Genderstellungsweltmeisters“ Schweden
oder: Was hat Gender Mainstreaming mit Gleichstellung zu tun?

Brigitte Stepanek

Vor mehr als 20 Jahren wurde Schweden von der UNO zum Weltmeister in Sachen Gleichstellung ernannt. Damals wie heute wird in der öffentlichen Debatte des Landes mit den erreichten Ergebnissen wesentlich kritischer umgegangen. So schrieb die auflagenstärkste liberale Tageszeitung Dagens Nyheter am 8. März 2015: „Auch wenn Schweden bei vielen internationalen Rankings gut dasteht, bedeutet das nicht, dass in Schweden Gleichstellung herrscht; das kann eher in Beziehung zur mangelhaften Entwicklung in vielen anderen Ländern gesehen werden.“

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