bruno.
Die dritte Ausgabe des Jahresmagazins der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) ist erschienen. Das bruno. betitelte Heft ist eine Mischung aus Tätigkeitsbericht und Publikumszeitschrift. Darin werden nicht nur die Aktivitäten der Stiftung und ihrer zahlreichen Unterorganisationen dargestellt, sondern auch einige der grundlegenden Positionen erläutert. Durch Interviews und Reportagen versucht die gbs ein Publikum zu erreichen, das vor allzu theoretischen Texten möglicherweise zurückschreckt.
So werden Ingrid Matthäus-Maier (als eine der ersten Frauen, die sich im Bonner Politikbetrieb durchsetzen konnte und zeitlebens an liberalen Positionen festhielt), Hamed Abdel-Samad (als Kritiker der islamischen Rechten) und Amed Sherwan (als Queer-Aktivist, der sich gegen Zensur in den Sozialen Medien wehrt) vorgestellt. In anderen Beiträgen geht es um Kritischen Rationalismus und das Hans-Albert-Institut, Aktionen gegen die „Lange-Bank-Strategie“ der Kirchen im Umgang mit dem Missbrauchsskandal und die zukünftige strategische Ausrichtung der gbs.
Neben politischen Inhalten enthält bruno. aber auch eine Überblicksdarstellung über durchgeführte und geförderte Projekte, stellt Aktivist_innen vor und gibt Einblick in die Finanzen der Stiftung.
bruno. ist kostenlos und kann bei der Giordano-Bruno-Stiftung bezogen werden.
Freidenker-Kalender
Unter dem Titel Lob der Dialektik versammelt der Freidenker-Kalender für das Jahr 2022 zwölf Erinnerungen an widerständige Personen oder historische Situationen. Der Mujeres Libres im Spanischen Bürgerkrieg wird ebenso gedacht wie der Schriftsteller Oscar Wilde und Günter Herburger, der feministischen Kommunistin Alexandra Kollontai, der für die Arbeiterbewegung engagierten Künstlerin Käthe Kollwitz oder der KZ-Überlebenden Esther Bejarano. Alle Monatsblätter sind mit Aquarellen oder historischen Aufnahmen illustriert. Im Kalendarium wird wie immer an frei denkende Persönlichkeiten erinnert.
Freidenker-Kalender 2022. Freidenker & Freidenkerinnen Ulm/Neu-Ulm, 2021. 12 Blatt, A 4, vierfarbig, Euro 8,50
Zu beziehen bei den Freidenker/innen Ulm/Neu-Ulm, info@ulmer-freidenker.de, Fon (0731) 57 176 oder über www.denkladen.de.
Was ist rational?
In Zusammenarbeit mit dem Hans-Albert-Institut hatte die Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender (BHS) einen Essay-Wettbewerb ausgeschrieben: Leute bis zu einem Alter von 30 Jahren sollten die sehr allgemeine Frage beantworten: Was ist rational? Es konnten Texte zu zwei Kategorien eingereicht werden: Unter „Zeitgeist und Rationalität“ sollten gesellschaftspolitische Fragen behandelt werden; für die Kategorie „Rationalität und Intellektuelle Offenheit“ sollten persönliche Erfahrungen mit der Revision einer als (zumindest ziemlich) sicher geglaubten Position dargestellt werden.
Ausgangspunkt war der bei vielen der in der BHS Aktiven vorherrschende Eindruck, dass rationale Argumentationen immer größere Hindernisse überwinden müssen, um überhaupt Gehör zu finden. Und tatsächlich geht es in vielen der Texte um identitäres Lagerdenken, Wahrheitsrelativismus und Cancel Culture, denen der Versuch entgegengestellt wird, Argumente wirken zu lassen.
Über 150 Beiträge gingen bis zum 8. Februar, dem 100. Geburtstag Hans Alberts, der als Einsendeschluss festgelegt worden war, ein. Die Würdigung der besten Beiträge fand dann im Rahmen des Kortizes-Symposiums Anfang Oktober statt. Für den Sammelband wurden neben den Texten der Preisträger_innen weitere Aufsätze ausgewählt, die für die hohe Qualität des Wettbewerbs stehen und die Bandbreite der behandelten Themen repräsentieren. Gemeinsam ist ihnen letztlich, dass sie alle von den Grundwerten der kritischen Rationalität und des Humanismus inspiriert sind.
Was ist rational? Eine Essay-Sammlung. Alibri Verlag. Aschaffenburg 2021. 142 Seiten, kartoniert, Euro 10.-, ISBN 978-3-86569-217-7
Spott sei Dank! #3
Seit drei Jahren erscheinen auf dem Portal hpd.de, dem Humanistischen Pressedienst, nicht nur politische Meldungen, Nachrichten aus der säkularen Szene und authentische Stimmen der organisierten Ungläubigen, sondern auch Karikaturen. Und von Anfang an wurden die gezeichneten Witze über die irrationalen Ansichten und Ängste von Homo sapiens in einem Buch zusammengefasst. Band 3 mit Werken von Michael Holtschulte, Dorthe Landschulz, Til Mette, Oliver Ottisch und einigen anderen ist nun erschienen.
Spott sei Dank! #3. Hrsg. vom Humanistischen Pressedienst. Alibri Verlag. Aschaffenburg 2021. 126 Seiten, kartoniert, Euro 12.-, ISBN 978-3-86569-349-5