Staat und Kirche | Veröffentlicht in MIZ 1/21 | Geschrieben von Redaktion MIZ

Kirchentagsfinanzierung

Nach Berechnungen des Aktionsteams 11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen! wurde der diesjährige Ökumenische Kirchentag, der im Mai in Frankfurt stattfand, mit einem auffällig hohen Betrag pro Teilnehmer gefördert. Die öffentliche Hand habe, so Sprecher Maximilian Steinhaus, pro Besucher des Ereignisses 48,48 Euro zugeschossen. Diese Summe sei vergleichsweise hoch, sie betrage etwa das Zehnfache des Pro-Kopf-Zuschusses zu den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit, die ebenfalls in Frankfurt stattgefunden hatten.

Auch im Vergleich zum Museums­uferfest schneidet der Kirchentag schlecht ab: Das Fest am Mainufer mit einigen hundert größeren und kleineren kulturellen Events erhielt 2018 einen Zuschuss von 269.000 Euro (bei geschätzten zwei Millionen Besucher_innen wären das 13 Cent pro Nase). Dass der Kirchentag dieses Jahr nicht vor Ort, sondern als Online-Veranstaltung durchgeführt wurde, verbesserte den Wert übrigens. Denn die Live-Streams wurden von etwa 165.000 Menschen abgerufen; im Falle eines „normalen“ Kirchentags hatten die Veranstalter nur mit 100.000 Besuchern gerechnet.