MIZ 1/25

Herbst der Moderne

Die Wiederkehr autoritärer Konzepte
Editorial

Der (Wieder)Aufstieg des Autoritarismus

Christoph Lammers

Das 21. Jahrhundert hat eine beunruhigende Wiederbelebung autoritärer Tendenzen weltweit erlebt. Während demokratische Regelwerke und Institu­tionen lange als grundlegende Werte moderner Gesellschaften galten, gewinnen autoritäre Regierungen und Bewegungen zunehmend an Einfluss.

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Editorial

Feedback-Videokonferenz
mit der MIZ-Redaktion am 17.6.2025, 19.3o Uhr

Redaktion MIZ

Zum mittlerweile 11. Mal lädt die MIZ-Redaktion zu einer Videokonferenz ein, auf der über das aktuelle Heft diskutiert werden kann.

Dabei soll es natürlich um das Titelthema gehen, denn die Entwicklung in den USA kann bis dahin neue Aspekte bieten, und auch in Deutschland hält die Debatte über autoritäre Politikformen an. Daneben können auch Aspekte wie die unterschiedlichen Einschätzungen des Koalitionsvertrages oder die Folgen von Johann-Albrecht Haupts Erfolg in Sachen Informationsfreiheit eine Rolle spielen.

Wer teilnehmen möchte, soll sich bitte bei der IBKA-Geschäftsstelle oder der MIZ-Redaktion bis 16.6. anmelden, damit der Zugangslink geschickt werden kann. Die im IBKA üblichen Datenschutzregelungen werden beachtet.

Anmeldung unter: redaktion@miz-online.de

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Schwerpunktthema

Wer regiert die Welt? Die Antwort „Das Böse“ erscheint derart banal, dass sich die Frage stellt, ob Vorträge auf diesem Niveau einen Platz an der Universität finden sollten, Foto: Screenshot
Schwerpunktthema

Konservative Lebenswelten in den USA
Erinnerungen an eine Kindheit auf dem Land

Robert McDonald

Ich bin 1939 geboren, und wuchs in einem kleinen Bauerndorf im westlichen Teil des Bundesstaates New York auf. Dass bei Trumps erster Kandidatur für die Präsidentschaft 79% des Dorfes für ihn stimmten, nehme ich als Beleg dafür, dass sich in den letzten Jahrzehnten dort wenig an der Gesinnung der Menschen geändert hat. In diesem Beitrag versuche ich zu beschreiben, welche Einflüsse und Kräfte mich während meiner Kindheit und meiner Jugendzeit damals umgaben. Der Ansporn dafür ist mein Entsetzen über die aktuellen Geschehnisse in den „unteren“ Schichten der amerikanischen Gesellschaft.

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Wer regiert die Welt? Die Antwort „Das Böse“ erscheint derart banal, dass sich die Frage stellt, ob Vorträge auf diesem Niveau einen Platz an der Universität finden sollten, Foto: Screenshot
Schwerpunktthema

Amerika zu God’s own country machen
Eine Analyse von Donald Trumps Ankündigungen im Wahlkampf und eine Prognose, was diese für das Verhältnis von Staat und Kirche in den USA bedeuten

Robert McDonald und Gunnar Schedel

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump weht ein konservativer Wind durch die USA. Einige demokratische Errungenschaften werden infrage gestellt. Dies gilt auch für die Trennung von Staat und Kirche bzw. Religion. Die Freedom From Religion Foundation (FFRF) hat seine wichtigsten Ankündigungen auf dem Gebiet der Religionspolitik zusammengetragen und die „Executive Order“ vom 6. Februar ausgewertet. Auf dieser Vorarbeit beruht der MIZ-Artikel.

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Die Externsteine gelten in völkischen Kreisen als germanisches Heiligtum. Die Flucht in solche Traumwelten hatte im Kaiserreich der Jahrhundertwende Konjunktur, Foto: Markus Spiske / Unsplash
Schwerpunktthema

Gemeinsam gegen die moderne Welt?
Was ist die Moderne?

Sebastian Schnelle

Die Moderne und die mit ihr verbundenen gesellschaftlichen Ent­wicklungen sind ein zentrales Feindbild autoritärer Ideolo­gien. In einer dreiteiligen Artikelserie untersucht der Philosoph Sebastian Schnelle diverse gegen die Moderne auftretende Strömungen. Dabei stößt er auf interessante Parallelen in den Vorstellungen politisch-weltanschaulicher Lager, die auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten zu haben scheinen. (MIZ-Redaktion)

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Trad Wives – freiwillige Unterordnung unter das Frauen­bild der 1950er Jahre, Foto: © Marisa Howenstine / Unsplash
Schwerpunktthema

Das bisschen Haushalt…?
Autoritäre Züge in der Trad Wife-Bewegung

Alice Juraschek

Bilder wie aus einer idealen Parallelwelt: Frauen mit langen blonden Haaren in fließenden pastellfarbenen Kleidern, deren Aufgabe es zu sein scheint, klassisch schön auszusehen, während sie sich hingebungsvoll und mit aller Zeit der Welt um ihre Kinder, die Küche und den Mann kümmert. Sie falten Wäsche, modeln Landhausmode, teilen Rezepte für Sauerteigbrot und Tipps für Retro-Frisuren oder einen „anständigen“ Kleidungsstil. Häufig posten sie unter den Hashtags #tradwife – kurz für traditional wife – transportieren mit ihren Inhalten mal mehr, mal weniger offensichtlich wie eine gute, traditionelle Ehefrau sich zu benehmen hat.

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Staat und Kirche

Staat und Kirche

Religionsunterricht „für alle“?
In Hamburg geht es um eine Alternative zum Monopolfach 
für die Klassen 1 bis 6

Gerhard Lein

Der Stadtstaat Hamburg behauptet, in seinem Religionsunterricht „für alle“ (RUfa) ein besonderes Angebot zu machen, das es in der Bundesrepublik sonst nirgendwo gibt: Alle Religions­gemein­schaften mit dem derzeitigem Recht, in Hamburg Religions­unter­richt zu erteilen (nach GG Art. 7 [3] und Hamburger Schulgesetz), haben sich zusammengeschlossen. Die Evangelische Kirche, die Katholische Kirche, die Jüdische Gemeinde, Muslime und Aleviten haben mit dem Staat ein entsprechendes Abkommen geschlossen. Die in vielen Bundesländern (noch) übliche Trennung der Schü­ler*innen nach Konfessionen (in Hessen sind’s 12!) gibt es in Hamburg nicht. Nicht übereinander reden, sondern miteinander soll die unterrichtliche Devise sein.

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„Nein“ sagen zu Glauben und Religion – nicht überall problemlos möglich, Foto: Pixabay
Staat und Kirche

Stillstand oder Aufbruch?
Zum Koalitionsvertrag gibt es im säkularen Spektrum unterschiedliche Einschätzungen

Romo Runt

„Viele Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden“, heißt es in der Präambel zum Koalitionsvertrag, den Union und SPD für die kommende Legislaturperiode abgeschlossen haben. Deshalb müsse die zukünftige Regierung „die großen Aufgaben richtig angehen“. Die Unzufriedenheit unter den organisierten Konfessionslosen resultierte zuletzt daraus, dass die Ampelregierung keines der angekündigten Projekte, von der Ablösung der Staatsleistungen bis hin zur Streichung des § 218 StGB, umgesetzt hat. Die neue Regierung erwähnt Probleme wie das diskriminierende kirchliche Arbeitsrecht in ihrer Vereinbarung nicht einmal mehr. Trotzdem geht die Bewertung des Koalitionsvertrags im säkularen Lager erkennbar auseinander.

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Mit der Buskampagne wiesen 2019 mehrere säkulare Organisationen auf den noch immer nicht erfüllten Verfassungsauftrag zur Abschaffung der Staatsleistungen hin, Foto: © Daniela Wakonigg
Staat und Kirche

Ablösung der Staatsleistungen
Informationszugang zu den Unterlagen der Bund-Länder-Kirchen-Arbeitsgruppe

Johann-Albrecht Haupt

Der Autor, seit langem aktiv im Bündnis altrechtliche Staats­leistun­gen abschaffen (BASTA), hat die Herausgabe von Unterlagen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit einer Arbeitsgruppe zum Thema Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen entstanden sind, erstritten. Seine Klage gegen das Bundesinnenministerium vor dem Verwaltungsgericht Berlin wurde von Institut für Welt­anschauungsfragen (ifw) unterstützt. Die inhaltliche Auswertung der Akten des Bundesinnenministeriums ist noch in Arbeit. 
(MIZ-Redaktion)

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Prisma

Alexander Wolber bei der Eröffnung Humanistisches Bildungs- und Begegnungszentrum Mitte April 2025, Foto: Isabell Schulz, gbs Bodensee
Prisma

„Rationale Lösungsansätze laufen Gefahr, unnahbar oder ‘kühl’ zu wirken“
Ein Interview Alexander Wolber über das Humanistische Bildungs- und Begegnungszentrum in Konstanz

Alexander Wolber

Die meisten lokal tätigen Gruppen der säkularen Organisationen sind im Bereich „politische Bildung“ tätig: Sie führen Veran­staltungen aller Art durch und versuchen mit ihren Inhalten in die örtlichen Medien zu kommen. Humanistische Sozialarbeit im engeren Sinne ist fast ausschließlich „eine Ebene höher“ angesiedelt, beispielsweise beim Humanistischen Verband (HVD) Berlin-Brandenburg. Eine Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) versucht nun, ein solches Projekt auf lokaler Ebene zu etablieren. MIZ sprach mit Initiator Alexander Wolber.

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Logo Liste der säkularen Gefangenen
Prisma

Die Liste der säkularen Gefangenen 2025

Projekt 48

Zum dritten Mal hat Projekt 48 anlässlich des Atheist Day eine Liste der Säkularen Gefangenen veröffentlicht. Damit soll Aufmerksamkeit auf den Umstand gelenkt werden, dass weltweit immer noch viele Menschen für ein Bekenntnis zum Atheismus, die Kritik von Göttern und Heiligkeiten oder die Forderung nach einer säkularen Gesellschaftsordnung mit Gefängnis bedroht werden oder in Haft sitzen. Im Folgenden dokumentieren wir die am 
23. März veröffentlichte Liste. (MIZ-Redaktion)

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Cover Capellini
Prisma

Ratzingers Theologie als Anhängsel 
des Spaghettimonsters
Ein Interview über eine Einführung in das Pastafaritum

Redaktion MIZ und Joseph Capellini

Wofür Christentum und Islam Jahrhunderte benötigten, ist dem Pastafaritum in nicht einmal zwei Jahrzehnten gelungen: einen theologischen Klassiker vorzulegen, der abzusehenderweise für lange Zeit richtungsweisend bleiben dürfte. MIZ sprach mit dem Autor Joseph Capellini über sein Erfolgsbuch, über den Bezug zu Joseph Ratzingers Einführung in das Christentum und über das Fliegende Spaghettimonster (FSM).

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