Porträt Nicole Thies
Editorial MIZ 3/21

Liberté, Égalité, Laïcité!?!

Nicole Thies

Der Laizismus und säkulare Gesell­schaftsentwürfe sind in den letzten Jahren in Verruf geraten. Wer dafür eintritt, sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, andere in der Entfaltung ihrer religiösen Identität zu behindern, sie also zu diskriminieren. Konkret bezogen auf den Alltag und das Zusammenleben geht es um Fragen wie: Religion an Schulen und Uni­versitäten, Neutralität von staatlichen Einrichtungen und deren Angestellte, den „Kopftuch“-Streit, Teilhabe am Schwimmunterricht oder Aufteilung nach Geschlechtern, die Anerkennung von Minderheiten und die Durchsetzung von Rechten einzelner Gruppen.

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Porträt Cinzia Sciuto
Prisma MIZ 4/20

„Eine formale Trennung zwischen Staat und Religionen reicht nicht aus“
Ein Gespräch mit Cinzia Sciuto über Multikulturalismus 
und Laizität

Sciuto Cinzia

Bunt und vielfältig soll das Leben sein und die Gesellschaft soll diesen Anspruch abbilden. Vielen gilt dabei das Konzept des „Multikulturalismus“ als Gegenmodell zu völkischen Vorstellungen vom homogenen Nationalstaat. Doch bei genauerem Hinsehen erweist sich der Ansatz als problematische Sackgasse. MIZ sprach mit der Philosophin Cinzia Sciuto über universelle Menschenrechte, religiöse Privilegien und ein zukunftsträchtiges Aufklärungsprojekt.

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Prisma MIZ 2/18

Jupiter im laizistischen Staat
Präsident Macron nähert sich den Kirchen an

Bernard Schmid

Während der US-amerikanische Präsident der Welt seine Politik 
in Twitter-Botschaften erklärt, bevorzugt der französische Staats-
präsident ausführlichere Grundsatzreden. Offenbar möchte er nun 
das Verhältnis des französischen Staates zu den Religionsgemein­schaften grundlegend ändern. Dies kündigte er in einer Rede vor 400 geladenen Gästen der französischen Bischofskonferenz am Abend des 9. April 2018 an.

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Prisma MIZ 4/12

Habe den Mut, Dich Deines eigenen Laizismus zu bedienen!?
Thesen für einen politischen, programmatischen und progressiven Laizismus des 21. Jahrhunderts

Adrian Gillmann

Laizistische Staatsformen haben in Europa Tradition. Während sich in Frankreich und der Türkei das Staatsverständnis dezidiert auf einen Begriff der „Laizität“ stützt und in Skandinavien Fakten geschaffen werden, erscheint die „Trennung von Religion und Staat“ als politische Theorie in Deutschland nur noch für Rechtswissenschaftler und Historiker interessant zu sein. Was hat es für einen Sinn einen Kampfbegriff der ideologischen Lesart für eine Trennung von Staat und Religion respektive Politik und Religion zu revitalisieren, wenn die Bundesrepublik Deutschland ein Verhältnis weltanschaulicher Neutralität im Grundgesetz garantiert? Warum tut es Not, wo keine Staatsreligion vorhanden ist, eine stärkere Autonomie, ein begründeteres Selbstverständnis des Staates ohne Weltanschauungsbezug einzufordern?

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