Die neue feministische Außenpolitik stößt in der Praxis an Grenzen, wie ein Treffen mit der iranischen Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad zeigte., Foto: Kambiz Foroohar via wikimedia commons CC BY-SA 4.0
Prisma MIZ 4/23

Feministische Außenpolitik?

Romo Runt

Im Koalitionsvertrag hat sich die Ampelkoalition – nach anderen Staaten wie Schweden, Kanada oder Mexiko – zu einer „Feminist Foreign Policy“ (S. 114) bekannt und Außenministerin Annalena Baerbock hat eine feministische Außenpolitik immer wieder als ein Kennzeichen ihrer Amtsführung dargestellt. Ende November zeigte sich, dass dieses Konzept in der Praxis an Grenzen stößt, als ein Treffen mit der iranischen Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad im Auswärtigen Amt einen ernüchternden Verlauf nahm.

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Tagung "Gemeinsame Kämpfe im Exil" in Halle, Foto: Nicole Thies
Prisma MIZ 1/22

„Den Diskurs in Realität übergehen lassen“
Die Suche nach einer politischen Strategie des Säkularismus

Romo Runt

Ende März fand in Halle eine Fachtagung zum Thema „Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularismus und Feminismus“ statt. Dabei diskutierten feministische und säkulare Aktivist:innen, wie es gelingen könnte, eine Strategie zu finden, ein universalistisches Verständnis der Menschenrechte in die politische Offensive zu bringen. Vor allem die im Exil lebenden Teilnehmer:innen drängten dabei darauf, die Auseinandersetzung wirklich als Kampf zu verstehen.

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Olympe de Gouges, die die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ der Nationalversammlung vorlegte, wurde später vom Patriarchen Maximilien de Robespierre hingerichtet, Abb.: © Alexander Kucharski / CC BY-SA 4.0 / Bonarov
Schwerpunktthema MIZ 3/20

Serie: Aufklärung /// Unfreiheit, Ungleichheit, Brüderlichkeit
Männliche Angst vor der Weibergesellschaft

Hanna Vatter

Über den blinden Fleck der Aufklärung zu schreiben, bedeutet die bürgerliche Revolution als ihr Versagen zu bezeichnen. Wenn wir uns aktuell fragen: Warum richten die Menschen ihre Reproduktionsbedingungen zugrunde? Warum kündigt die Rechtstendenz in Europa unheilvoll von einer autoritären Wende? Dann ist aus feministischer Sicht darauf so zu antworten: Die Aufklärung ist gescheitert, weil das Patriarchat während der 200 Jahre andauernden ursprünglichen Akkumulation hartnäckig und schlussendlich erfolgreich emanzipatorische, nicht selten weibliche Bewegung einhegte.

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Schwerpunktthema MIZ 1/18

„Ich habe keine Lust aufs Patriarchat und eine Gesellschaft ohne Gleichberechtigung“
Ein Gespräch mit Vera Muth über Ehre, Punk und religiöse Kleiderordnungen

Redaktion MIZ

Seit Jahren beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Frauenrechts­organisation Terre des Femmes mit den Auswirkung religiöser Vorstellungen auf das Leben von Frauen weltweit. In Bezug auf Deutschland forderte die Mitfrauenversammlung im Mai ein Verbot des Kinderschleiers, nun liegt ein Papier vor, das Argumente für ein Verbot der Vollverschleierung zusammenstellt. Eine der Autorinnen ist Vera Muth, die Koordinatorin der GerDiA-Kampagne; sie gibt Auskunft über Motivation und Zielsetzung der AG-Frauen und verteidigt Religionskritik gegen kulturrelativistisch begründete Angriffe.

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Schwerpunktthema MIZ 1/14

Die Frauenbewegung zu Kreuze getragen…?
Über femen und ihre Aktionsformen als Teil des 
sogenannten Postfeminismus

Nicole Thies

Für einen Teil der Frauenbewegung zählt Religionskritik zu ihren
Grundpfeilern. Die Frauenbewegung gibt es jedoch nicht. Und
soziale wie politische Aktivist_innen, Bewegungen und Organisa­tionen, die für Frauenrechte und frauenpolitische Themen streiten
und kämpfen, sind nur zum Teil explizit und radikal religions­kritisch. Gemein ist dennoch vielen die Einschätzung und Begrün­dung, dass Religionen – insbesondere die monotheistischen – die patriarchal herrschaftliche Unterdrückung von Frauen festigen und gesellschaftliche Geschlechtsunterschiede manifestieren. Seit 2008 gehört die Gruppe femen zum Aktionist_innenkreis – eine Bewegung, die sich dezidiert religionskritisch positioniert, eine Gruppe, die zuletzt ebenso viel Medieninteresse auf sich zog wie Kritik – nicht nur aus antifeministischen Kreisen.

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Josephine Witt
Schwerpunktthema MIZ 1/14

„Wir nutzen den Boulevard und 
wir erzielen Resultate“
Ein Interview mit Josephine Witt über die femen-Bewegung und ihre Kritik an Religion(en)

Josephine Witt und Nicole Thies

Die femen-Bewegung provoziert und demaskiert – kontrovers und medienwirksam. Markenzeichen: kurze, politisch provokante Worte auf nackten weiblichen Oberkörpern für Frauenrechte, gegen die Unterdrückung, Gewalt und Sexualisierung der Frauen, gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Und die mediale Präsenz und die Tatsache, in kürzester Zeit so häufig Schlagzeilen produziert zu haben, scheint der Idee Recht zu geben… Nicole Thies sprach für die MIZ mit Josephine Witt, eine der deutschen Aktivistinnen.

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