MIZ 2/17

stimmen, abstimmen, mitbestimmen

Die Wahlprogramme der Parteien auf dem Prüfstand

Schwerpunktthema

Schwerpunktthema

Was kommt nach der Wahl?
Die religionspolitischen Vorstellungen der Parteien lassen Veränderungen erwarten

Gunnar Schedel

Wenn es um das Verhältnis von Staat und Kirchen bzw. Weltan
schauungsgemeinschaften ging, war bisher klar, dass Wahlpro­gramme eher Bekenntnisse als die Blaupause für künftiges Regierungshandeln enthalten. Vor vier Jahren immerhin wären 
Veränderungen denkbar gewesen, wenn es eine rot-rot-grüne Regierung gegeben hätte; hatten sich doch alle drei Parteien 
eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts auf die Fahnen geschrieben. Diesmal wird es voraussichtlich zu deutlich weit­reichenderen Veränderungen kommen, und zwar unabhängig davon, wer das Rennen macht.

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Schwerpunktthema

„Die Passivität vieler Konfessionsfreier schwächt die Durchsetzbarkeit ihrer Interessen“
Ein Gespräch mit dem Sozialdemokraten Rolf Schwanitz

Redaktion MIZ

Einst war die Sozialdemokratie für die Trennung von Thron und Altar eingetreten, nach dem Godesberger Programm Ende der 1950er-Jahre wurde sie in der öffentlichen Wahrnehmung zur „evangelischen“ Partei. Bis heute tun sich die Genossinnen und Genossen schwer mit Positionen, die auf das Missfallen der Kirchen stoßen. Auch dass nach mehr als einem halben Jahrzehnt die Laizisten in der SPD noch nicht als Arbeitskreis anerkannt sind, deutet auf ein schwieriges Verhältnis der Partei zu den organisierten Konfessionslosen hin.

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Schwerpunktthema

„Wir brauchen einen Dialog mit den säkularen Verbänden“
Ein Gespräch mit Linken-Politiker Rico Gebhardt

Redaktion MIZ

Die Partei Die Linke hat in den vergangenen Legislaturperioden mehrere parlamentarische Initiativen für eine konsequentere Trennung von Staat und Kirche ergriffen. So legte sie 2013 einen Gesetzentwurf für eine Ablösung der Staatsleistungen vor und beantragte 2015 eine Kommission einzusetzen, die die bisher an die Kirchen geleisteten Entschädigungszahlungen für die Enteignungen aufgrund es Reichsdeputationshauptschlusses evaluieren sollte (was von den Grünen unterstützt, der Bundestagsmehrheit aber abgelehnt wurde).

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Schwerpunktthema

„… wären wir in puncto Säkularität in Deutschland ein großes Stück weiter“
Ein Gespräch mit dem säkularen Grünen Walter Otte

Redaktion MIZ

Als Ende der 1980er-Jahre das Thema „Trennung von Staat und Kirche“ von einem baden-württembergischen Kreisverband in die Partei getragen wurde, zeigte sich schnell, dass es auch bei den „Alternativen“ kaum anders zuging als bei den etablierten Parteien: In den Leitungsgremien der Partei gab es massive Widerstände gegen das Vorhaben, die Grünen in dieser Frage zu positionieren.

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Staat und Kirche

Staat und Kirche

Sterben die Scheinriesen aus?
Die aktuelle Kirchenstatistik unterstreicht die Krise 
der Volkskirchen

Gerhard Rampp

Die Süddeutsche Zeitung scheint es vorausgeahnt zu haben. Am Wochenende vor der Bekanntgabe der neuesten Zahlen schrieb sie als Vorausschau: „… ein mäßig spaßiger Termin am Dienstag: Dann wird der Abschlussbericht zum Missbrauchsskandal bei den Domspatzen vorgestellt. Wie der den Heiligenschein der Kirche für viele Leute ausgeknipst hat, zeigt sich wohl am Freitag, wenn die Kirchen bekannt geben, wie viele Mitglieder sie noch haben. Manche prognostizieren, allzulang dürfte die Aufzählung nicht dauern.“

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Staat und Kirche

Katholikentag 2018
Farce um städtische Sachleistungen

Daniela Wakonigg

Am 12. Juli 2017 hat der Rat der Stadt Münster beschlossen, den Katholikentag 2018 mit Sachleistungen in Höhe von 982.000 Euro zu finanzieren. Vorausgegangen war der Entscheidung eine mehr als zweijährige Debatte, ob und in welcher Höhe der Katholikentag mit städtischen Geldern gefördert werden soll. 2015 hatte der Rat der Stadt Münster deutschlandweit für Aufmerksamkeit gesorgt, weil er gegen einen vom Katholikentagsveranstalter beantragten Barzuschuss in Höhe von 1,2 Millionen Euro gestimmt hatte.

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Prisma

Prisma

„Wie wir als Vereinigte Thüringer Ketzer Flagge zeigen“

Siegfried R. Krebs

Die nördlich von Weimar gelegene Kreisstadt Apolda ist von April bis September Austragungsort der 4. Thüringer Landesgartenschau. Eingebettet in dieses florale Angebot war am zweiten Juni-Wochenende das Spektakel des 16. Thüringentages. Beide Vorhaben ließen insbesondere die Lutheraner zur Hochform auflaufen und so wurde schon frühzeitig dies verkündigt: „Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland werde sich auf der Landesgartenschau mit rund 370 Veranstaltungen präsentieren. Diese würden rund um eine kleine gläserne Kirche stattfinden, die als ‘Gottes Gartenhaus’ allen Konfessionen offen stehen, freien Blick in die umliegende Natur gewähren und zum Nachdenken über Gottes Schöpfung anregen solle.“ Auch die kleine Thüringer säkulare Szene vernahm das. Und reagierte. Wie, darüber sprach Siegfried R. Krebs mit Frank Roßner, 2009 Mitbegründer des Humanistischen Verbandes (HVD) in Thüringen und seit 2015 dessen Vorsitzender.

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Prisma

Welcher Humanismus?

Horst Groschopp

Angesichts des Rückgangs der allgemeinen Debattenfreudigkeit in Sachen Humanismus in der „säkularen Szene“ provoziert die Antwort von Gunnar Schedel „Humanismus für alle“ (MIZ 1/17) auf die Thesen „Humanismus aktuell“ (MIZ 4/16), abgeleitet aus meinem Buch Pro Humanismus, eine kleine Reaktion.

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