Editorial MIZ 2/20

AKTUELLES

Redaktion MIZ

Neu: Call for Articles „Religionskritik von rechts“

Wir planen einen Themenschwerpunkt für das Heft 2/2021. Hier informieren und weiterleiten.

Interview beim hpd vom 4. September 2020

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Prisma MIZ 3/19

Internationale Solidarität gegen Zwangsverschleierung
Säkulare Migrantinnen organisieren einen Protesttag gegen religiöse Bekleidungsvorschriften

Redaktion MIZ

Teheran, Straße der Revolution, 27. Dezember 2017. Eine junge Frau steigt auf einen Stromverteilerkasten, nimmt ihr „Kopftuch“ ab, bindet es an einen Stock und schwenkt diesen hin und her. Mittlerweile hat das „Mädchen der Revolutionsstraße“ zahlreiche Nachahmerinnnen gefunden, die auf diese Weise gegen die Bekleidungsvorschriften protestieren, die vorsehen, dass Frauen nur verschleiert am öffentlichen Leben teilhaben dürfen. Ihren Kampf soll der Internationale Tag gegen Zwangsverschleierung unterstützen.

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Porträt Gunnar Schedel, Foto: privat
Editorial MIZ 2/14

Beantwortung der Frage, 
ob der Islam zu Europa gehört

Gunnar Schedel

Eigentlich eignet sich die Frage nicht für Parolen. Denn bevor eine auch nur halbwegs vernünftige Antwort gegeben werden kann, ob der Islam zu Europa gehört oder nicht, müsste erläutert werden, wie die Frage denn genau verstanden werden soll. Und ein solcher Text, der die Voraussetzungen der Beantwortung seriös erörtert, passt nicht auf ein Wahlplakat.

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Editorial MIZ 3/14

Religionskritik als Gesellschaftskritik

Christoph Lammers

Als sich kurz vor den diesjährigen Landtagswahlen in Thüringen abzeichnete, dass es für ein Regierungsbündnis zwischen Linke, SPD und Grüne reichen könnte, schürte die Pfarrerstochter und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Angst vor dem Gespenst des Kommunismus. Es könne doch nicht sein, so Merkel, dass „jetzt der Karl Marx in die Staatskanzlei getragen werden“ solle.

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Prisma MIZ 4/18

„Worüber wir lachen, davor haben wir keine Angst mehr“
Ein Gespräch mit Jacques Tilly über Kunst, Kritik und 
die real existierende Demokratie

Redaktion MIZ und Jacques Tilly

Kunst lebt davon, von den alltäglichen Normen abzuweichen. Kunstwerke missachten gesellschaftliche Konventionen und verstoßen gegen politische Korrektheit – und sind genau deshalb in der Lage, neue Perspektiven auf Gesellschaft und Politik zu eröffnen. Das stößt nicht immer auf Zustimmung, nicht bei den Herrschenden, aber ebensowenig in der Durchschnittsbevölkerung und nicht einmal bei den Beherrschten. So wird Kunst als Inspiration wahrgenommen oder als Hassobjekt, das entfernt, zerstört, vergessen werden muss. Aus Anlass des Jahrestages der Ermordung eines Großteils der Charlie Hebdo-Redaktion sprach MIZ mit dem Künstler Jacques Tilly, der mit seinen Großplastiken seit Jahren politische Aktionen der säkularen Szene bereichert.

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Prisma MIZ 1/18

Diskurswechsel
Im Ferkelbuchstreit warf ein identitäres Religionsverständnis seine Schatten voraus

Gunnar Schedel

Es war ein außergewöhnliches Verfahren, das da am 6. März 2008 
vor der „Bundesprüfstelle“ stattfand. Wo ansonsten über die Dar
stellung brutaler Gewalt oder volksverhetzende Aussagen ver
handelt wird, ging es damals um die Frage, ob ein niedliches, im Kinderbuch-Stil gezeichnetes Schweinchen aus der Öffentlichkeit verbannt werden sollte. Der Vorwurf: Durch seine Kritik an den drei abrahamitischen Weltreligionen wirke das Ferkel sozial desorientierend auf Kinder.

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Prisma MIZ 2/14

„Fluch auf das Christentum“
Ein Gespräch mit Hermann Josef Schmidt über Nietzsche 
und dessen Religionskritik

Hermann Josef Schmidt und Martin Bauer

In jeder Textsammlung zur Religionskritik findet sich ein Ausschnitt aus einem seiner Werke, und das Zitat „Gott ist tot“ formuliert seine Gegnerschaft zum Christentum ebenso radikal wie plakativ. Doch auch hinsichtlich der Religion wirft Friedrich Nietzsches aphoristisch angelegtes Werk mehr Fragen auf, als es Antworten bereithält. Der Philosoph Hermann Josef Schmidt beschäftigt sich seit Langem mit Nietzsche. Sein neuer Aufsatzband setzt sich vor allem auf die Fährte des Christentumskritikers.

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Schwerpunktthema MIZ 2/13

Nomen est omen –
oder: kirchenpolitische Inszenierung von 
charismatischer Herrschaft

Nicole Thies

Die Inszenierung des Papstes als ‘neuer Franziskus’ ist filmreif: der Papst der Armen, die Kirche der Armen und eine Kirche für die Armen – welch’ große Bilder und welch’ ein Mummenschanz! Sollte man meinen… aber der charismatische Name ist Programm mit klaren Motiven: das Stärken der Amtskirche, das Kanalisieren, das Beschwichtigen und Rückführen von sozialen Gegenströmungen, die Bekämpfung des vermeintlichen Unglaubens. Und genau darin ähnelt der Franziskus-Papst dem historischen Franziskus mehr als gerade zu vernehmen ist.

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Schwerpunktthema MIZ 2/13

Religionen brauchen die Armut

Frank Welker

Studien zeigen, dass Menschen in Ländern besonders stark religiös sind, in denen es keinen materiellen Wohlstand gibt oder in denen die sozialen Sicherungssysteme nicht funktionieren. Nimmt man diese Erkenntnisse ernst, dann müssten Religionsvertreter zu dem Schluss kommen, dass sie die Armut der Menschen brauchen, um nicht selbst überflüssig zu werden. Tatsächlich ist religiöse Armutsbekämpfung nur selten mehr als die Bewahrung des gesellschaftlichen Status quo.

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Prisma MIZ 4/12

Tolstojs religiöser Anarchismus

Ulrich Klemm

Leo Tolstoj gilt als einer der zentralen Vertreter des christlichen bzw. religiösen Anarchismus. Dies erscheint auf den ersten Blick als ein Widerspruch – wie passen Religion und Anarchismus zusammen? Tolstoj löst diese Frage jedoch durch eine vernunft­orientierte Ethik und einen rationalen Freiheitsbegriff. Gott ist
 keine transzendente Erscheinung sondern die Vernunft und die 
Menschenliebe. Mit diesem Ansatz wurde er im späten 19. Jahr­hundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem radikalen Kirchen- und Religions­kritiker und erlebte eine weltweite Rezep­tion. Unter anderem ist er in diesem Zusammenhang der Initiator organisierter Kriegsdienstverweigerung aus ethischen Gründen.

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Prisma MIZ 4/11

Dalai Lama
Der letzte Heilige

David Signer

Kürzlich ließ der 76-jährige Dalai Lama verlauten, dass er seine Reinkarnation selbst in die Hand nehmen wolle. Im Klartext: Mit etwa neunzig werde er die hohen Lamas und die tibetische Öffentlichkeit konsultieren, um darüber zu beratschlagen, ob man die Institution „Dalai Lama“ überhaupt weiterführen solle. Falls man zu einem positiven Entscheid gelange, werde er selbst seine eigene Nachfolge bestimmen. Die Nachricht ist etwas widersprüchlich, weil sie einerseits von einem Willen zur Einflussnahme über seinen Tod hinaus zeugt, andererseits die eigene Selbstdemontage fortführt. Nachdem der Dalai Lama nämlich letztes Jahr offiziell alle politische Macht in die Hand der tibetischen Exilregierung gelegt hat, stellt er nun also auch die Fortführung des spirituellen Amtes in Frage. Aber noch dieser Verzicht ist eine politische Aktion, denn China hat ein eigenes Prozedere installiert, um dereinst die Reinkarnation des verhassten Dalai Lama zu „identifizieren“. Und diese Usurpation seines Nachfolgers will der Dalai Lama vereiteln.

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