MIZ 3/22

Es geht um mehr als Meinungsfreiheit

Zum Anschlag auf Salman Rushdie
Porträt Gunnar Schedel, Foto: privat
Editorial

Warten auf den Bachmann

Gunnar Schedel

Ein Schriftsteller ist immer ein „weiches Ziel“. Dass Salman Rushdie jahrzehntelang davor bewahrt werden konnte, Opfer eines Anschlags zu werden, war der Symbolkraft seines Schicksals geschuldet und wurde mit enormem Aufwand erreicht. Die Erwartung, dass ein solcher Schutz jedem bedrohten Autor, jeder gefährdeten Frauenrechtlerin zuteil werden könnte, ist unrealistisch – selbst wenn die Menschenrechte das politische Handeln deutlich stärker prägen würden, als sie dies derzeit tun.

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Schwerpunktthema

Schwerpunktthema

Zum Zusammenhang zwischen Salman Rushdie und der Revolution der Frauen im Iran

Maryam Namazie

Salman Rushdies Agent hat bestätigt, dass der mutige Schriftsteller nach dem brutalen Angriff während einer Veranstaltung auf der er zum Thema Asyl für Schriftsteller sprechen sollte, auf einem Auge erblindet ist und eine Hand nicht mehr benutzen kann. Das Attentat im Bundesstaat New York am 12. August 2022 war eine deutliche Erinnerung daran, dass der Schriftsteller auch Jahrzehnte nach der Fatwa von Ajatollah Khomeini gegen Rushdie und seine Satanischen Verse noch immer nicht sicher ist, wenn er schreibt und spricht.

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Southall Black Sisters
Schwerpunktthema

Solidaritätserklärung für Salman Rushdie
Southall Black Sisters

Redaktion MIZ

Die Southall Black Sisters (SBS) verurteilen auf das Schärfste den gewalttätigen Angriff auf Salman Rushdie, der Verletzungen erlitten hat, die sein Leben verändern werden. Noch sind die Motive des Angreifers unklar, aber Berichten sprechen von einer großen Wut, mit der Rushdie attackiert worden sei, und es sieht danach aus, als sei diese in religiösem Eifer begründet.

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Staat und Kirche

Söders Kreuzerlass war in mehrfacher Hinsicht schräg, Foto: buikhoan24 on Pixabay
Staat und Kirche

Politische Justiz in Bayern
Klagen gegen Söders Kreuzerlass abgewiesen

Gunnar Schedel

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die Klagen von 25 Einzel­personen sowie des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Bayern und des bfg München gegen die Anordnung, „im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes … als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayern gut sichtbar ein Kreuz anzubringen“, abgewiesen. Wer sich die Urteilsbegründung durchliest, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Rechtsstaat und Satire manchmal nicht allzuweit auseinanderliegen.

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Aktion 11. Gebot - Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!, Foto: DA!
Staat und Kirche

„Die Bevölkerung ist spürbar für eine klare Trennung von Staat und Religion“
Ein Gespräch über den Widerstand des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes gegen die kommunale Finanzierung 
des Kirchentags

Redaktion MIZ und Ricarda Hinz

2027 soll der Evangelische Kirchentag in Düsseldorf stattfinden. Und die Kommune soll mit über fünf Millionen Euro zur Finan­zierung beitragen. Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) findet das falsch und hat ein Bürgerbegehren dagegen gestartet. MIZ sprach mit Ricarda Hinz über städtische Blockadeversuche und die Erfolgsaussichten dieser für die säkulare Szene neuen Aktionsform.

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Staat und Kirche

Ein neues Kirchenpapier der FDP?

Gerhard Rampp

Ein Jahr vor der bayerischen Landtagswahl hat die FDP Bayern ein interessantes Positionspapier unter dem Titel Regensburger Freiheitsthesen zu Rechtsstaat und Religion vorgelegt. Schon die Eingangszeilen („Die Zeit ist reif. Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel.“) machen deutlich, dass es der FDP um eine grundsätzliche Veränderung geht, nämlich um eine Anpassung des aus den 1950er Jahren stammenden staatskirchenrechtlichen Rahmens an die gesellschaftliche Wirklichkeit von heute.

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Der Kampf gegen Rassismus ist wichtig – doch die Handlungsempfehlungen der Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus sind leider unwirksam gegen Rassismus, Foto: Markus Spiske on Unsplash
Staat und Kirche

Unter falscher Flagge
Die Handlungsempfehlungen der Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus wirken nicht antirassistisch

Romo Runt

Nach dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau im Februar 2020 mit neun Getöteten wurde in Berlin auf Betreiben des damaligen Justizsenators Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen) eine „Expert*in­nenkommission zu antimuslimischem Rassismus“ eingesetzt, die im Februar 2021 ihre Arbeit aufnahm. Nun hat die fünfköpfige Kommission „Handlungsempfehlungen“ vorgelegt, die allerdings kaum Wirkung gegen Rassismus entfalten werden, da sie vor allem darauf abzielen, religiöse vor anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren zu bevorzugen.

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Prisma

Sticker International Atheist Day 23. März
Prisma

Unterdrückung sichtbar machen
Eine Liste der „säkularen Gefangenen“

Romo Runt

In Deutschland wird heute niemand mehr eingesperrt, der (oder die) für eine säkulare Gesellschaftsordung eintritt oder sich zum Atheismus bekennt. In vielen Ländern sieht das jedoch anders aus. Wer sich von der Religion abwendet oder den politischen Einfluss ihrer Repräsentanten infrage stellt, sieht sich oft Repressionen ausgesetzt und kann sogar im Gefängnis landen. Damit diese „säkularen Gefangenen“ nicht in Vergessenheit geraten, will Projekt 48 im März erstmals mit einer Liste an sie erinnern.

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Warum sind die Dinosaurier aufgestorben? Foto: Pixabay
Prisma

Was kann die Erweiterte Evolutionäre Synthese leisten?
Teil 7: Warum es wichtig ist, welche Rahmentheorie 
den Standard der Forschung bildet

Thomas Waschke

Bevor die Frage erörtert werden soll, in welchem Verhältnis die Erweiterte Synthese und der bisherige Standard, die Moderne Synthese, stehen, sollte untersucht werden, ob diese Frage überhaupt wichtig ist. Letztlich geht es darum, wie Natur­wissenschaft, im konkreten Fall Evolutionsforschung, betrieben wird und welche Rolle derartige Konzepte dabei spielen.

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Verleihung des IBKA-Preises Sapio an Maryam Namazie, Foto: Gerhard Lein
Prisma

Apostasy is a Human Right
Maryam Namazie erhält den IBKA-Preis Sapio

Redaktion MIZ

Der Council of Ex-Muslims of Britain sorgt mit aufsehenerregenden Aktionen immer wieder dafür, dass die Belange von Ungläubigen auf die Tagesordnung kommen. Dabei legt die Organisation eine Konfliktfreudigkeit an den Tag, die in Deutschland wohl als „Krawallatheismus“ diffamiert werden würde. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) kommt zu einer anderen Einschätzung und hat der Council-Sprecherin Maryam Namazie seinen Sapio verliehen.

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Prisma

Neuer Aufbruch mit neuem Namen

Gerhard Lein

Im Ergebnis waren wir beide nach der Mitgliederversammlung des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) doch enttäuscht: 2 Stimmen für den Hamburger Antrag, 10 dagegen, 4 Enthaltungen. 16 Teilnehmer*innen also haben über eine Änderung befunden, mit der wir eine lange Diskussion unserer Hamburger Regionalgruppe umsetzen wollten. Doch der Reihe nach…

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