MIZ 4/22

Weg zum Erfolg oder Sackgasse?

Der Zentralrat der Konfessionsfreien
Porträt Nicole Thies
Editorial

Lobby hat, wer sich Gehör verschaffen kann

Nicole Thies

In MIZ 3/13 war „Kirchliche Lobby­arbeit in der Postdemokratie“ das Schwerpunktthema. Hinter der Über­schrift „Hintertreppen zur Macht“ stand das Bild, dass die beiden großen christlichen Kirchen Einfluss auf Politik und Gesellschaft nehmen. Wie ist es nun aber andersherum? Wie kann säkulare Lobbyarbeit aussehen?

 

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Schwerpunktthema

Philipp Möller
Schwerpunktthema

„Flexibel und wachsam bleiben“
Ein Gespräch mit Philipp Möller über ein Jahr Zentralrat

Philipp Möller und Redaktion MIZ

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde der Zentralrat der Konfessions­­freien gegründet, vor gut einem halben Jahr hat er seine Arbeit auf­genommen. Aus diesem Anlass hat die MIZ mit dem Vorsitzenden (und zugleich hauptamtlich Angestellten) Philipp Möller über den Übergang vom Koordinierungs- zum Zentralrat sowie über Perspektiven und Grenzen säkularer Lobbyarbeit gesprochen.

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Der Vorstand des Zentralrats der Konfessionsfreien
Schwerpunktthema

Zentralrat für säkulare Anliegen
Welche Erwartungen und Befürchtungen haben die Verbände?

Gunnar Schedel

Die einen halten ihn für eine unverzichtbare Voraussetzung, den Anliegen der säkularen Szene in der Politik mehr Gehör zu verschaffen, die anderen haben sich entschieden, Zeit, Geld und Energie anderweitig zu investieren: Als im Herbst 2021 der Zentralrat der Konfessionsfreien gegründet wurde, verzichteten mehrere Verbände, die sich als Interessensvertretung von Kon­fessionslosen1 verstehen, auf eine Beteiligung. So stellt sich die Frage, warum es so gekommen ist und welche Erwartungen und Befürchtungen mit dem Zentralrat verknüpft sind.

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Schwerpunktthema

Das Weimarer Kartell

Horst Groschopp

Die Gründung des Weimarer Kartells setzte 1907 ein, vor allem auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur. Die Protagonisten folgten den Beispielen industrieller Wirtschaftszusammenschlüsse auf dem Wege zu Monopolbildungen, die in Deutschland und Europa seit 1870 stattfanden. Deren Kernverabredungen waren Absprachen über gemeinsames Markt­verhalten.

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Staat und Kirche

Kirche & Arbeitsrecht
Staat und Kirche

Grundordnung oder Gesetz?

Romo Runt

Im November hat die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands beschlossen, den Bistümern eine Neufassung der Grundordnung des kirchlichen Dienstes zu empfehlen. Damit soll das diskriminierende Kirchliche Arbeitsrecht für die Einrichtungen der katholischen Kirche reformiert werden. In der Öffentlichkeit halten sich Zustimmung und Kritik die Waage – aber das ganze Verfahren ist prinzipiell Teil des Problems und nicht der Lösung.

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Prisma

Nohsin Shahrokhi
Prisma

„Meine Stimme zittert, wenn ich darüber spreche“
Interview mit der Schriftstellerin Noshin Shahrokhi

Noshin Shahrokhi und Lea Martin

Als sie nach Deutschland kam, war sie so alt wie die 22-jährige Iranerin Mahsa Amini, die getötet wurde, weil den Revolutions­garden ihr Kopftuch nicht korrekt genug saß. In ihrem Roman So leicht kommst du nicht ins Paradies prangert die Schriftstellerin Noshin Shahrokhi die Gewalt gegen Frauen in der islamischen Gesellschaft an. Im Gespräch mit Lea Martin berichtet sie von der Lage im Iran und vom Realitätsgehalt ihres Buches.

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Tempel auf der indonesischen Insel Bali.
Prisma

„Sobald Religion institutionalisiert wird, werden die Unterschiede betont“
Ein Gespräch mit dem Ethnologen Christoph Antweiler über Religion und Religiosität

Christoph Antweiler und Redaktion MIZ

Der Ethnologe Christoph Antweiler vertritt in seinem Buch Heimat Mensch die Auffassung, dass Menschen viel mehr gemeinsam haben, als die derzeit vorherrschenden Identitätsdiskurse vermuten lassen. Die soeben erschienene Neuauflage hat er um ein Religionskapitel ergänzt, das den bezeichnenden Untertitel Religiosität verbindet Kulturen – Religionen trennen sie trägt. MIZ sprach mit ihm über seine Forschungsaufenthalte in Indonesien, über Toleranz, Vielfalt und ein Gerücht namens Atheismus.

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Charles Darwin
Prisma

Was kann die Erweiterte Evolutionäre Synthese leisten?
Teil 8: Ein Standard bekommt Konkurrenz

Thomas Waschke

Die wichtigsten Inhalte der Modernen Synthese (MS), die den aktuellen Standard der Evolutionsbiologie darstellt, und deren Konkurrenten, der Erweiterten Synthese (ES), wurden in vorigen Beiträgen dieser Serie geschildert. In diesem Beitrag geht es daher weniger um konkrete fachwissenschaftliche Details. Zunächst wird eher allgemein beschrieben, welche Kriterien eine potenzielle Alternative erfüllen muss, um überhaupt als Konkurrent ernst genommen zu werden. In einem zweiten Schritt wird dann am Beispiel von MS vs. ES gezeigt, mit welchen Argumenten die Standard-Theorie gegen einen Konkurrenten verteidigt wird.

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Rubriken

Neulich

Neulich …
… beim Ex-Papst

Daniela Wakonigg

Ausgerechnet am Silvestermorgen platzte er herein: Der Tod von Ex-Papst 
Benedikt XVI. alias Joseph Ratzinger. Und das, wo nach zwei Jahren Corona­beschränkungen Viele bereits in Böller- und Rudelsauf-Laune waren, das vorprogrammierte seichte Silvester­programm über die Fernseh­bild­schirme flimmerte und die Redaktionen „zwischen den Jahren“ nur zur Hälfte besetzt waren. Die Wenigen zum Silvesterdienst verdonnerten schienen die Nachrufe denn auch weitgehend voneinander abzuschreiben – so jedenfalls der Eindruck, als der Ex-Ratzinger in allen Medien plötzlich als „großer Denker und Theologe“ in den Himmel gelobt wurde.

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